Bodenfruchtbarkeit im landwirtschaftlichen Sinn ist die Fähigkeit des Bodens eine gute und stabile Ertragsfähigkeit oder Ertragssteigerung zu erhalten bzw. zu entwickeln, sodass eine nachhaltige Produktion möglich ist bzw. wird.
Jeder Standort entwickelt eine natürliche Bodenfruchtbarkeit, die sich in Abhängigkeit von den individuellen Standortfaktoren (Ausgangsgestein, Klima, Fauna, Flora) entwickelt und unterschiedliche Voraussetzungen für das natürliche Pflanzenwachstum liefert.
Eigenschaften, die die Bodenfruchtbarkeit beschreiben sind z.B die mineralogisch-chemische Zusammensetzung, die Bodenart (Korngrößen), der pH-Wert, das Porenvolumen und Bodengefüge, der Wassergehalt, der Gehalt an organischer Substanz und verfügbaren Nährstoffen sowie das Endaphon (Bodenorganismen und Mikroorganismen).
Landwirtschaftliche Maßnahmen können die natürlichen Funktionen und Prozesse des Bodens wie Humusaufbau, Wasserspeicherfähigkeit, Bodenerosionsschutz, effiziente Nährstoffumsetzung und hohe biologische Aktivität, Selbstregulierung von Schädlingen und deren Gegenspieler optimieren und damit langfristig einen guten Ertrag sichern. Zu den Maßnahmen gehören z.B. geeignete Fruchtfolgen, Integration von Leguminosen in die Fruchtfolge, Zwischenfrüchte, Unter- und Mischsaaten, eine kontinuierliche Bodenbedeckung, eine schonende Bodenbearbeitung mit Vermeidung von Bodenverdichtungen, der gezielte Einsatz von organischer Düngung und die konsequente Umsetzung des integrierten Pflanzenschutzes.
Durch diese optimierenden Maßnahmen verringert sich die Intervention des Landwirts, der Bedarf an Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln sinkt und eine intensive Bodenbearbeitung kann vermieden werden. Positive bodenqualitative Eigenschaften wie z.B. Kohlenstoffspeicherung, Reinigung von Sickerwasser, Steigerung der Biodiversität im Boden nehmen zu.
Björn Stamer, Lucien Jallot, Stefanie Harwart
Projekt Langfristige Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit
HU Berlin - Seminar Bodennutzungssystem SoSe 2016
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