Abschlußbericht Schlüsselblumenprojekt

Von März – August 2017 testeten 10 BerlinerInnen im Rahmen einer Pilotphase die für den Anbau essbarer Pflanzen konstruierten Hochbeete. 

In jeder Pflanzbox wurden 12  verschiedene Kräuterpflanzen ausgesät, die als Tee gesundheitliche Anwendung bei Erkrankungen des Hals-Nasen-Raumes finden. Es handelt sich um Stammpflanzen, da hier die Wirkstoffe in reiner und ausreichender Menge vorhanden sind. 

Anis (Pimpinella anisum), Kamille (Matricaria recutita), Salbei (Salvia officinalis), Thymian (Thymus vulgaris), Kapuzinerkresse (Tropaeloum majus), Fenchel (Foeniculum vulgare), Melisse (Melissa officinalis), Majoran (Origanum majorana), Rosmarin (Rosmarinus officinalis), Pfefferminze (Mentha piperita), Ringelblume (Calendula officinalis). 

Einige Teilnehmer pflanzten auf eigenen Wunsch zusätzlich Tomaten- und/oder Salatpflanzen.

Als Pflanzsubstrat wurde eine Komposterde eingesetzt, die aus kompostierten Rinderstallmist (von nach ökologischen Richtlinien arbeitenden Höfen in Brandenburg), Gartenerde und geringfügigen Anteilen von Biokohle besteht (TerraPreta).  

Daten zur Aussaat, Keimbildung und Keimentwicklung, zum Pflanzenwachstum und zu Erntemöglichkeiten wurden von März bis Juli 2017 von den Teilnehmern regelmäßig erhoben. Seit April 2017 werden Blüten, Früchte (Samen) und Blätter je nach Reifung und arzneilich nachgewiesener Wirkung geerntet und getrocknet.

Erste Ergebnisse zeigen, dass sich die Pflanzen bezüglich ihrer Keimung, Keimungsrate und ihrem Pflanzenwachstum unterschiedlich entwickeln:

 

Die Keimbildung und Keimentwicklung von Kamille, Ringelblume, Anis, Fenchel und Kapuzinerkresse ist in allen Hochbeeten gut, die von Salbei, Majoran und Thymian findet nur teilweise statt. Das Saatgut von Pfefferminze, Rosmarin und Zitronenmelisse ist gar nicht gekeimt. Eine zuverlässige Wachstumsentwicklung kann für die einjährigen Pflanzen Kamille, Ringelblume, Kapuzinerkresse und Fenchel festgehalten werden. Anis, ebenfalls einjährig, ist eine Ausnahme und stirbt teilweise ab.

 

Mehrjährige Kräuter wie Thymian, Salbei und Majoran wachsen im Vergleich zu den einjährigen Pflanzen deutlich langsamer und bieten für die erste Ernteperiode nur eine geringe bis keine Ernteerträge.

 

Die individuell gepflanzten Tomaten- und Salatpflanzen sind sehr gut gekeimt und üppig gewachsen. Pflücksalat kann regelmäßig geerntet werden und die Tomatenpflanzen zeigen eine deutliche Fruchtentwicklung .

 

Von den Teilnehmern wurde berichtet, dass das Kompostsubstrat oberflächennahe Krusten mit heller Färbung bildet, die das Eindringen von Regen- bzw. Gießwasser teilweise verhindert. Die Erdoberfläche musste regelmäßig gehackt werden.